Moderner Spiritismus

Die Entstehung des modernen Spiritismus begann mit den Schwestern Margaret und Kate Fox, die 1848 in einem neu bezogenen Haus in Hydesville im US-Staat New York  Klopfgeräusche hörten. Ihnen viel auf, dass auf Klopfen und Schnipsen mit den Fingern intelligente Antworten folgten und entwickelten eine Kommunikation mit dem Geist, bei der jedem Buchstaben im Alphabet eine bestimmte Anzahl von Klopfzeichen zugeordnet wurde. Der Geist teilte mit, dass er im Keller des Hauses ermordet und vergraben wurde. Tatsächlich wurde die Leiche eines ermordeten Hausierers im Keller gefunden.

 

Zunächst wurden Nachbarn Zeugen dieser Vorfälle. Später interessiere sich die Presse für diese Phänomene und es gab eine große Skepsis, ob hier nicht Betrug im Spiel sei. Die Phänomene wurden schließlich von Mr. E.E.Lewis aufgezeichnet, der im April 1848 zweiundzwanzig unterschriebene Zeugnisse über das Geschehen sammelte und publizierte.

Die von den Fox-Schwestern ausgelöste Spiritismus-Welle verbreitete sich schnell auch in Europa.

 

Es gab öffentliche Séancen in Theatern und Salons und natürlich griffen Betrug und Geschäftemacherei um sich. Der Franzose Hippolyte Léon Denizard Rivail (Pseudonym Allan Kardec 1804–1869) war Lehrer und Wissenschaftler. Er war zutieft abgestoßen von diesen Ereignissen, da sie seinem wissenschaftlichen Verstand zuwieder liefen. Als er das erste Mal eine Tischséance bei einem echten Medium erlebte, war er tief beeindruckt. Dies gab ihm den Ansporn, eine wissenschaftliche Methode zu entwickeln, um den Spiritismus als Schwindel zu entlarven. Seine Methode war unter anderem, Medien auf der ganzen Welt die gleichen Fragen zu stellen und die Antworten zu vergleichen. Erstaunlicherweise erhielt er ähnliche Antworten auf seine Fragen.

 

Er wurde der erste bedeutende Theoretiker dieser Bewegung und mußte sich schließlich überzeugen lassen, da es sich tatsächlich um eine Kommunikation mit der geistigen Welt handelte und eine Intelligenz dahinter steht. Er schrieb mehrere Bücher, die auf der ganzen Welt Verbreitung fanden und in viele Sprachen übersetzt wurden. In einer medialen Mitteilung erhielt er die Information, dass er in einem früheren Leben als Druide gelebt habe und sein Name Allan Kardec war. Er veröffentlichte seine Bücher unter diesem Pseudonym.Trotz den Widerständen der Kirche, die sogar in Spanien öffentliche Bücherverbrennungen durchsetzte, verbreitete sich sein Wissen um den Spiritismus weltweit und besonders in Brasilien hat er viele Anhänger.

 

Bis heute sind viele Methoden der Kommunikation und des Nachweises eines Lebens nach dem Tod entwickelt worden und es wurden und werden am Arthur Findlay College und an Universitäten viele Studien zu verschiedenen Bereichen wie Medialität und Heilung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien haben deutliche Zweifel an unserem heutigen Weltbild und unseren Vorstellungen aufkommen lassen. Mittlerweile gibt es an einem Leben nach dem Tod keinen Zweifel mehr. Leider sind die beweisenden Studien wenig im deutschen Sprachraum verbreitet, da hier keine großes Interesse daran besteht, das diese Studien öffentlich werden. Großartige Arbeit auf diesem Gebiet leistet Joe Dispenza, der mit Wissenschaflern zusammenarbeitet und durch eigene Erfahrung ein großes Interesse an einer Aufklärung der Menschen auf der Basis wissenschaflicher Erkenntnisse hat.

 

Englischer Spiritualismus

Der englische Spiritualismus will Beweise für ein Leben nach dem Tod erbringen und ist aufgrund seine Überzeugungen durch eine Distanzierung vom traditionellen Christentum charakterisiert. Grundlegend ist die Überzeugung, dass die menschliche Seele nach dem Tod weiter existiert und, dass es mit Hilfe von Medien möglich ist, mit den Seelen Verstorbener zu kommunizieren. Viele Hinweise wurden in der Bibel durch Konzile entfernt, trotzdem finden sich noch einige Textstellen, die von der ewigen Existenz der Seele, Botschaften durch die geistige Welt und Reinkarnation handeln, sowie auch in den Apokryphen, dies sind religiöse Schriften und Evangelien, die nicht in den offiziellen biblischen Kanon aufgenommen wurden.

 

Die Verstorbenen unterscheiden sich nach der Überzeugung des Spiritismus nur wenig von ihrer früheren irdischen Existenz, behalten ihre Eigenheiten. Die „andere Welt“, in der sie leben, ähnelt dem Diesseits, jedoch ohne die Dualität, die nur in dieser Welt erfahren werden kann. Damit verbunden ist die Überzeugung, dass die Existenz der Seelen oder Geister mittels wissenschaftlicher Experimente nachgewiesen werden kann. Hier leistet das Arthur Findlay College seit Jahren wertvolle Arbeit und arbeitet mit Universitäten und Wissenschaftlern aus aller Welt zusammen.

 

Bei einer Jenseitsdemonstration wird der Beweis anhand von Details des Verstorbenen, wie Erscheinungsbild oder Lebensereignisse, erbracht, die das Medium nicht wissen kann. Danach folgt die Botschaft für den Angehörigen und die Verabschiedung des Kontaktes. Es wird sehr viel Wert auf die Beweiskraft gelegt und die Medien sind durchaus selbstkritisch. Deshalb wird auch sehr viel Wert auf eine seriöse Ausbildung gelegt, die man in den Bereichen beweisende Medialität und spirituelle Heilung machen kann. Diese Ausbildungen dauern einige Jahre und werden mit einer Prüfung abgeschlossen, nach der man dann ein Zertifikat erhält.